Im vergangenen Jahr wurden einige sehr bedeutende Anschaffungen getätigt. So wurde beispielsweise der teuerste Briefumschlag der Welt - der so genannte Ball cover mit einer Mauritius 1d POST OFFICE-Marke - in Deutschland gekauft. Der Preis lag bei über 8 000 000 EUR zuzüglich Auktionsprovision. Ich habe im Juni-Newsletter darübergeschrieben. In den USA wurde ein Viererblock von 24c Inverted Jenny-Marken, über den ich im April-Newsletter schrieb, für den Rekordpreis von 4.860.000 $ verkauft.
Auch das Auktionshaus Corinphila in der Schweiz meldete Rekordzahlen. Die Zahl der Bieter bei der Herbstauktion hat sich im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie mehr als verdoppelt. Allein das vor der Auktion von den Online-Teilnehmern beantragte Bieterbudget betrug über 16 Millionen CHF! Auch die Auktionsagenten meldeten Großaufträge. Dieses Interesse wurde durch die zahlreichen Rekordsummen, die bei Auktionen erzielt wurden, bestätigt.
Zürich 4, Typen IV + V im waagrechten Paar, verkauft für 270 000 CHF zzgl. Auktionsprovision
Rekordumsätze und Rekordsummen wurden auch in vielen anderen Auktionshäusern in der ganzen Welt, aber auch in der Tschechischen Republik erzielt. Tschechoslowakische Briefmarken aus dem Zeitraum 1918-1939 sowie aus den Jahren 1945-1989 haben Auktionsrekorde erzielt, die sogar die Katalogpreise um ein Vielfaches übertreffen.
Eigentlich ist das nichts Neues. Die Preise für seltene Sammlerstücke (nicht nur Briefmarken) sind fast immer gestiegen. Dieser Trend lässt sich über Jahrzehnte bis hunderte von Jahren zurückverfolgen und ist auf viele Faktoren zurückzuführen, von denen der wichtigste wahrscheinlich der langfristige Nachfrageüberhang gegenüber dem Angebot ist. Seltene Briefmarken, von denen z.B. nur 200 Stück existieren, sind für eine unverhältnismäßig große Zahl von Sammlern von Interesse, die weltweit in die Zehnmillionen geht. Die Rechnung ist also ziemlich klar.
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1897, King George II, 7½ d. black & green, CENTRE INVERTED, verkauft für 9 000 CHF zzgl. Auktionsprovision
