Im Jahr 1980 fanden die Olympischen Spiele in Moskau statt und die Deutsche Post bereitete zu diesem Anlass eine Gedenkmarke vor, die dann aber aus politischen Gründen nicht herausgegeben wurde, da Deutschland beschloss, die Spiele zu boykottieren. Der damalige Postminister Kurt Gscheidle erhielt von seinem Ministerium einen Vorlagebogen dieser nicht verausgabten Briefmarken, den er zu Hause in seinen Schreibtisch legte. Seine Frau benutzte die Marken später versehentlich für ihre private Korrespondenz, was zu mehreren entwerteten Exemplaren führte, die bis heute erhalten geblieben sind.
Bei der Schlegel-Auktion im Mai in Berlin wurde jedoch ein postfrisches Exemplar für den Rekordpreis von 194.000 € ohne Auktionsgebühren und 232.800 € mit Gebühren versteigert! Vor mehr als vier Jahrzehnten war es in Deutschland noch üblich, dem Empfänger eines Briefes für seine Antwort das Rückporto beizulegen. Dieses als Rückporto vorgesehene Stück aus einem Brief für eine Freundin der Frau Gscheidle blieb postfrisch erhalten. Diese Marken sind in Deutschland als "Gscheidle-Irrtümer" oder "Gscheidle-Marke" bekannt.
Die gleiche Marke, nur gestempelt (es sind mehr davon erhalten), wurde 2018 bei der Heinrich Köhler Auktion für 11.000 € versteigert.
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