Die 50/50 DOPLATIT-Marke war lange Zeit die seltenste tschechoslowakische Briefmarke und ist weltweit der bekannteste tschechoslowakische Fehldruck. Die ursprüngliche 50 h Befreite Republik Marke hätte niemals auf diese Weise überdruckt werden dürfen. Es ist bekannt, dass nur ein einziger Briefmarkenbogen von 100 Stück überdruckt wurde und die Briefmarken anschließend im Prager Postamt verwendet wurden. Der Fehler wurde später entdeckt, und die restlichen Briefmarken wurden aus dem Verkauf zurückgezogen. Diese Marke ist nur mit dem Stempel "Praha 14/4a" bekannt, gelegentlich mit dem Datum "6.I. 1928" und keine ist in ungebrauchter Qualität bekannt.

Bis 2016 wurden 17 Exemplare registriert. Im Jahr 2016 stieg diese Zahl jedoch an, da ein neues, zufällig entdecktes Stück hinzukam.

Wie konnte das passieren? Diese tolle Geschichte können Sie unter anderem in meinem Buch "Briefmarken - Hobby oder Geldanlage?" nachlesen (auf Tschechisch, die deutsche Version wird voraussichtlich im Jahr 2023 erscheinen), welches Sie hier bestellen können: radek@postovni-znamky.eu

Der Wert dieser Rarität steigt weiter an. Ihr Preis lag seit langem bei 1,5 Millionen CZK. Im Februar 2020 wurde ein Exemplar in den USA für den damaligen Rekordpreis von 100.300 USD (rund 2.307.000 CZK) inklusive Auktionsgebühren verkauft. Ich habe darüber hier geschrieben: www.postovni-znamky.eu/?view=page&id=139

Mitte 2022 wurde ein neuer Preisrekord aufgestellt, als ein weiteres Exemplar für 2.900.000 CZK (rund 120.000 USD) verkauft wurde. Die Versteigerung fand im Amt für die Vertretung des Staates in Vermögensangelegenheiten (Úřad pro zastupování státu ve věcech majetkových) statt, der Startpreis betrug 1.300.000 CZK und der Endbetrag wurde nach 75 Geboten erreicht. www.nabidkamajetku.cz/Home/AuctionDetail/23860  Die gleiche Marke wurde im Jahr 2010 in einer ausländischen Auktion zum Startpreis von etwa 10.000 EUR angeboten, wurde damals aber nicht verkauft. Der Grund dafür könnte die Tatsache sein, dass es sich um ein repariertes Exemplar handelt. Diese wichtige Information wurde jedoch bei der Versteigerung der ÚZSVM nicht erwähnt.

Es mag den Leser interessieren, dass es sich bei dieser Briefmarke um verwirktes kriminelles Eigentum handelt. Aufgrund eines rechtskräftigen Urteils des Prager Stadtgerichts gemäß § 66 des Strafgesetzbuchs - Verfall des Eigentums - fiel diese Briefmarke an den tschechischen Staat, der sie hiermit versteigert hat.

In einer Zeit, in der die Aktienkurse und alle traditionellen Anlageprodukte weltweit fallen, ist dieses Ereignis ein weiterer Beweis (und keine Ausnahme) dafür, dass der Preis von Sammlerstücken völlig unabhängig von makroökonomischen Einflüssen ist und ihr Wert in Zeiten von Finanzkrisen in der Regel deutlich steigt.

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