Im Juli konnten wir hier über den Rekordpreis für eine Rarität aus der Tschechoslowakei lesen, in diesem September-Beitrag werfen wir einen Blick auf eine Rarität aus Deutschland, die gerade beim Auktionshaus Heinrich Köhler in Wiesbaden versteigert wurde.

Dieser Brief ist insofern einzigartig, als dass er die größte bekannte Mehrfrankatur dieser Marke mit einem Nennwert von 9 Schilling aus dem Jahr 1859 enthält. Gleichzeitig handelt es sich um die höchste registrierte Frankatur dieser geschnittenen Ausgabe. Der Brief vom 6. April 1859 ist deshalb so hoch frankiert, weil er von Hamburg über Aachen und Liverpool nach New York in den USA geschickt wurde, wo er 16 Tage nach der Absendung eintraf.

Dieser seltene Brief war im Laufe seines Bestehens in vielen berühmten Sammlungen zu finden. Der erste weltberühmte Besitzer war Baron Rothschild, weiterhin befand sich der Brief in den Sammlungen so berühmter Sammler wie Alfred Caspary, John Boker Jr. und zuletzt in der Sammlung von Erivan Haub, in welcher er 34 Jahre lang blieb, seit Haub es 1988 kaufte. Dieser Unternehmer ist (außer in Deutschland) nicht sehr bekannt. Erwähnenswert ist, dass er Miteigentümer der Tengelmann Gruppe war, die er von 1969-2000 ebenfalls leitete und zu deren Portfolio Geschäfte wie OBI, KIK, NETTO, TEDI usw. gehören.

Und zu welchem Preis wurde der Brief verkauft? Der Startpreis lag bei 60.000 €, und der Käufer ersteigerte ihn telefonisch für erstaunliche 180.000 € plus Auktionsprovision.

Unabhängig von der Krise an den Aktienmärkten folgen die Preise für Sammlerstücke weiterhin ihren eigenen Gesetzen, die seit mehr als 150 Jahren gelten. Wie dieser Brief bestätigt, steigen die Preise nach wie vor.

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